Stuttgart im Abstiegskampf
Posted by admin on 31. Oktober 2018
In der vergangenen Rückrunde war der VfB Stuttgart die zweitbeste Mannschaft. Im Sommer verstärkten die Verantwortlichen um Manager Michael Reschke den Kader prominent und teuer, doch geholfen hat es nicht viel und entgegen Reschkes Prognose vor Saisonbeginn befinden sich die Schwaben mitten im Abstiegskampf. Das Auf und Ab beim VfB ist chronisch.
Der Neue-Trainer-Effekt ist bei den Stuttgartern krachend gescheitert. Für Neu-Coach Markus Weinzierl setzte es in den ersten beiden Spielen seit Amtsantritt zwei 0:4-Niederlagen gegen Borussia Dortmund und die TSG 1899 Hoffenheim. Desaströs waren die Vorstellungen, sodass sich nach dem Derby gegen Hoffenheim von Reschke der Abstiegskampf ausgerufen wurde. „Es geht nur noch darum, die Klasse zu halten“, erklärte Reschke. Es scheint alternativlos zu sein, vor allem wenn man sich die Signale der Mannschaft genauer anguckt.
Ganz unten angekommen
Das Team rund um Kapitän Christian Gentner hat den schlechtesten Saisonstart der Vereinsgeschichte hingelegt und dabei in sieben von zehn Spielen kein eigenes Tor erzielt. Außerdem wurde ein Torverhältnis von minus 15 gesammelt. Eben jene Fakten müssen langsam in den Köpfen der Spieler ankommen, sonst gehen zur Winterpause langsam die Lichter aus. „Langsam sollten auch die Letzten realisiert haben, dass wir voll gegen den Abstieg kämpfen. Wir müssen alle aufwachen“, mahnte Torwart Ron-Robert Zieler. Seinem Wortlaut lässt sich entnehmen, dass er die jetzige Situation noch nicht bei jedem seiner Mitspieler angekommen ist. Die derzeitige Verfassung ist überraschend. Nach der starken Rückrunde unter Ex-Coach Tayfun Korkut hätten nur die Wenigsten mit einem solchen Absturz gerechnet. Untermauert wurden die höheren Ansprüche durch Reschke, der ausgab, nicht mehr gegen den Abstieg zu spielen und 40 Millionen Euro für Neuverpflichtungen zur Verfügung stellte – zudem konnte Weltmeister Benjamin Pavard gehalten werden, der von Halbeuropa gejagt wurde.
Reschkes Saisonprognose vollkommen am Ziel vorbei
Dennoch findet sich mal wieder eine typische VfB-Saison vor, die die Stuttgarter Anhänger aus den letzten Jahren noch bestens in Erinnerung haben. Wahlweise wurde eine gute Hin- oder Rückrunde gespielt, um dann nur die andere Halbserie ordentlich in den Sand zu setzen. Nichts wünschen sich die Verantwortlichen des VfB mehr als Konstanz an den Neckar zu bringen. Der Druck auf Reschke und Co. dürfte nicht kleiner geworden sein. Sie haben nicht mehr viele Patronen im Lauf, um den VfB wieder in die Spur zu bringen.